französischer Filmemacher, Autor und Journalist; Werke: v. a. Dokumentar- u. Interviewfilme, darunter "Shoah", "Sobibór. 14 octobre 1943, 16 heures", "Der Letzte der Ungerechten", "Vier Schwestern"; "Der patagonische Hase" (Autobiographie); Herausgeber des Magazins "Les Temps Modernes"
* 27. November 1925 Bois-Colombes
† 5. Juli 2018 Paris
Herkunft
Claude Lanzmann wurde 1925 in Bois-Colombes, einer kleinen Stadt nordwestlich von Paris, als Sohn eines Dekorateurs geboren. Er wuchs dort in einer assimilierten Familie auf, die Großeltern waren jüdische Immigranten aus Osteuropa. L.s Mutter Paulette Grobermann verließ die Familie in den 1930er Jahren für eine neue Beziehung mit dem Dichter Monny de Boully. L.s Bruder Jacques (1927-2006) war Schriftsteller und Songtexter. Seine Schwester, die Schauspielerin Evelyne Rey (1930-1966), nahm sich das Leben.
Ausbildung
Als Schüler des Lycée Blaise Pascal in Clermont-Ferrand schloss sich L. während des Zweiten Weltkrieges 1943 der französischen Résistance gegen die nationalsozialistische deutsche Besatzungsmacht an und beteiligte sich an Partisanenkämpfen. Nach dem Krieg setzte er sein in Paris begonnenes Philosophiestudium zusammen mit dem Schulfreund und späteren Schriftsteller Michel Tournier ab 1947 im französisch besetzten Tübingen fort und schloss mit einer Arbeit über den deutschen Aufklärungsphilosophen Gottfried Wilhelm Leibniz († 1716) ...